Forderung der Wegeausbesserung für Schotte und Ropers zwischen Mellinghoff und Watermann

 

Ich habe das ein wenig in die Neuzeit gebracht, lässt sich dann leichter lesen.

 

Zu wissen, dass am 20. April 1659 vor mir dem Notar (Johan Berman), sowie einem unbenannten Zeugen, erschienen sind Martin Schotte und die Witwe Röper, Eingesessene des Kirchspiels Sendenhorst Bauerschaft Hardt. Sie gaben klagend zu verstehen, dass die Nachbarn Mellinghoff und Watermann sich unterstanden, Ihnen die Mühlenstraße ausbessern zu helfen, die zwischen Mellinghoffs und Watermanns Kamp liegt. Dies ist jedoch seit Menschengedenken weder von ihnen noch Ihren Vorfahren geschehen, sie wurden jedoch genötigt besser zu erscheinen. Sie wurden sogar vor dem Bruchtengericht verwiesen. Ich soll für die erhaltene Gebühr Hermann Watermann, Dietherich Schulte-Bering, Berendt Middendorf, Kerstien Große Doveler und Hermann Spithöver, dessen Vater vor vielen Jahren dort gewohnt und aufgezogen wurde fragen, ob Sie jemals in Ihren Zeiten gesehen oder gehört hätten, dass Schotte oder Röper bei der Ausbsserung der genutzten Straße geholfen hätten, oder ob sie sich finanziell beim Ausbessern beteiligt hätten.

 

Darauf dann erschien Hermann Waterman, ein siebzig Jähriger, und antwortete nach geschehner Requistion (Vereidigung?), er wäre von Kindesbeinen auf an in Watermanns Umgebung aufgezogen und habe diese auch lange Jahre gehütet. Er hätte aber noch nie gehört, dass um die Straße Streit zwischen den Nachbarn enstanden sei. Es wäre auch niemals Schotte oder Roper auferlegt worden, bei der Ausbesserung zu helfen, denn die Straße liege allein zwischen Watermans und Wellinghoffs Kamp. Sie ist keine gemeine Hellstraße, sondern nur ein Jück- und Erbweg (privat).

 

Dietherich Schulte Bering, ein sechzig Jähriger, referierte dann, daß Schotte und Roper nicht die Straße hermachen musste, sondern jeder nur gegen sein eigenen Kamp. Vor vielen Jahren aht er gesehen, wie der selige Watermann die Gräbern längs seines Kamps an der Straße aufgegraebn hatte. Die aufgeworfene Erde hat er dann auf seinen Kamp gefahren. Wenn Schotte und Roper die Straße ausgebessert hätten, hätten sie damals nicht zugelassen, daß die Erde von der Straße weggeführt würde.

 

Ebenfalls bekundeten Kerstien große Doveler, Bernd Middendorf und Hermann Spithover. Sie sind dort lange Jahre umgegamgen und hätten gehütet, dabei ihr Vieh des öfteren durch die Straße getrieben. In diesen tagen haben sie weder gesehen noch gehört, dass Schotte oder Roper die Straße ausgebessert hätten. Auch hätten sie nicht gehört, dass es einen Disput deswegen gegeben hätte. Selbige Straße geht auch durch Schotten Kamp, den er dort alleine ausbessern muss. Deshalb kann nicht rechtens verlangt werden, bei der Straße zwischen Watermann und Mellinghoff zu helfen.

 

Viele der Betroffenen haben dies auf Anforderung nun vor uns (Notar) wiederholt. Geschehrn in Sendenhorst in Bernd Schottes Behausung mit Johan Kirnkweg und Johan Homann als Zeugen.